Streuobstwiese
Artenreiche Wiesen sind von Menschen bewirtschaftete Pflanzengesellschaften, die es schon seit der Jungsteinzeit gibt. Wo Wiesen bzw. Wildblumenwiesen noch traditionell bewirtschaftet werden, finden wir sehr viele Pflanzen- und Tierarten, die sich auf diesen Lebensraum spezialisiert haben. Neben den tropischen Regenwäldern gehören Wildblumenwiesen zu den artenreichsten und wertvollsten Ökosystemen unserer Erde.
Werden in diese Nutzungsform noch Obstbäume verschiedener Sorten gepflanzt, entstehen extensiv genutzte Streuobstwiesen. In der Obernutzung das Obst, in der Unternutzung die Wiese. Diese sehr wertvollen Biotope waren im 19. Jahrhundert landschaftsprägend. Zum Lebensraum Wiese entsteht in der Kronenschicht noch einer wichtiger Raum für Vögel und Insekten. Auch ästhetisch sprechen insbesondere in der Obstblüte und während der Fruchtzeit die Menschen an. Die Streuobstwiese gehört zu den Leitbildern einer intakten Kulturlandschaft.
Die Neuanlage einer Blumenwiese ist ein längerer Weg, von der dynamisch, auch mit unerwünschten Kräutern bestückten Wiese bis zu einer erst nach Jahren stabilen, artenreichen Pflanzengesellschaft. Diese Entwicklung dauert bei entsprechender Pflege fünf bis zehn Jahre. Erst dann hat sich die Wiese auf ein hohes ästhetisches und ökologisches Niveau eingependelt.
Im Zuge der Teilnahme an dem Projekt Ökoprofit haben die SBK im Jahr 2020 auf ihrem Riehler Gelände am Rande der sogenannten Grünen Mitte eine kleine Streuobstwiese mit drei Apfel- und zwei Kirschbäumen angelegt. Dabei handelt es sich um alte Sorten aus der Region in Form sogenannte Halbstämme. Das bedeutet, dass der Kronenansatz der Bäume später etwa zwischen 100 und 160 cm Höhe liegen wird und das Obst so von Hand gepflückt werden kann.
(Quelle: Broschüre „Stadtwiesen statt Rasen“ des NABU-Köln)